“ | Tyrion Lennister: Er war auch noch mein Neffe. Wie nennt sich das? Fratrizid ist für Brüder. Filizid ist für Söhne. Nepotizid, das müsste es sein. Matrizid, Patrizid, Infantizid, Suizid. Keine Form des Tötens, die keinen eigenen Namen hat. Jaime Lennister: Cousins. Tyrion Lennister: Du hast Recht, es gibt kein Wort für Cousin töten. |
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Sippenmord (im Original: Kinslaying) bezeichnet das Töten eines Familienangehörigen und gilt in Westeros, ebenso wie der Bruch des Gastrechts, als schwerwiegendes Verbrechen. Personen, die einen Angehörigen töten, werden als Sippenmörder (im Original: Kinslayer) bezeichnet und gelten allgemein vor den Gesetzen der Götter und Menschen als verflucht.
In der Serie[]
Bekannte Sippenmörder[]
- Craster, der seine eigenen Söhne in der Wildnis aussetzt und den Wanderen opfert.[1]
- Stannis Baratheon, tötet seinen Bruder Renly Baratheon mit Hilfe von Melisandre, indem er mit ihr einen Schatten zeugt.[2]
- Ser Jaime Lennister, tötet seinen entfernten Cousin Ser Alton Lennister wegen eines Fluchtversuchs.[3]
- Robb Stark, wird von Rickard Karstark als Sippenmörder verflucht, da Haus Stark und Haus Karstark von einem Blute seien.[4]
- Stannis Baratheon und seine Frau Selyse, erlauben Melisandre, die Verbrennung mehrerer Vasallen, die sich nicht öffentlich zum Glauben des Herrn des Lichts bekennen, darunter auch Axell Florent, Selyses Bruder und Stannis Schwager.[5]
- Tyrion Lennister, erschießt seinen eigenen Vater, Tywin Lennister, mit einer Armbrust, nachdem er wegen Königsmordes angeklagt von ebenjenem nach einem Urteil durch Zweikampf zum Tode verurteilt wurde.[6]
- Obara Sand, tötet ihren Cousin Trystan Martell.[7]
- Ramsay Bolton, tötet seinen Vater Roose Bolton, nachdem er von der Geburt seines Halbbruders erfährt. Diesen tötet er gemeinsam mit seiner Stiefmutter Walda.[8]
- Euron Graufreud, tötet seinen Bruder Balon Graufreud bei einer Auseinandersetzung und gibt dies offen zu.[8][9]
- Cersei Lennister, welche die Zerstörung der Großen Septe von Baelor inszenierte, bei der ihr Onkel Kevan Lennister, ihr Cousin Lancel Lennister und ihre Schwiegertochter Margaery Tyrell umkommen.[10]
- Sandor Clegane nimmt seinen Bruder Gregor Clegane während der Schlacht um Königsmund mit in den Feuertod.[11]
- Jon Schnee, tötet seine Tante Daenerys Targaryen.[12]
Als Sippenmörder Verdächtigte[]
- Nachdem Tyrion am Mord von König Joffrey Baratheon, der auch gleichzeitig sein Neffe ist, angeklagt ist, wird er vor der Verhandlung nicht nur von einigen der Zuschauer als Königsmörder sondern auch als Sippenmörder beschimpft.[13]
Erwogene Sippenmorde[]
- Randyll Tarly wäre bereit gewesen, seinen Sohn Samwell umzubringen, wenn dieser nicht den Anspruch auf sein Erbe aufgegeben hätte und zur Mauer gegangen wäre, um der Nachtwache beizutreten.[14]
- Melisandre besteht darauf Robert Baratheons Bastardsohn Gendry dem Herrn des Lichts zu opfern, damit Stannis Herrscher der Sieben Königslande werden könne. Davos Seewert spricht sich dagegen aus und als Stannis Melisandre zustimmt, befreit Davos Gendry.[15]
- Aus Eifersucht versucht Lysa Arryn ihre Nichte Sansa Stark durch das Mondtor zu stoßen, nachdem diese von Petyr Baelish geküsst wurde.[16]
- Nachdem Euron beim Königsthing zum König von Salz und Stein gekrönt wurde, hat er als erste Amtshandlung vor seinen Neffen Theon und seine Nichte Asha Graufreud umzubringen. Jedoch erkennen Theon und Asha die Gefahr und fliehen, bevor Euron sein Vorhaben wahr machen kann.[9]
In den Büchern[]
- König Aegon II. Targaryen warf seine ältere Halbschwester Rhaenyra Targaryen seinem Drachen Sonnfeuer zum Fraß vor.
- Es wird angedeutet, dass Ramsay Schnee seinen älteren Halbbruder Domeric Bolton, Lord Roose Boltons einzigen ehelichen Sohn, vergiftet hatte nachdem dieser ihn besucht hatte. Kurz nach dem Treffen starb Domeric an einer Darmkrankheit. Roose Bolton nimmt an, dass Ramsay ihn vergiftet hat, um seine Chancen als Roose Boltons Erbe legitimiert zu werden zu erhöhen.
Mythischer und Religiöser Hintergrund[]
- Kain ermordete seinen Bruder Abel (1. Buch Mose)
- Romulus, der Gründer Roms, ermordete seinen Bruder Remus.
- Seth ermordete seinen Bruder Osiris, der später von seiner Frau Isis wieder zum Leben erweckt wurde.
- König Tantalos lud die unsterblichen Götter zu einem Gastmahl ein und wollte ihre Allwissenheit auf die Probe stellen: Er tötete seinen Sohn Pelops und ließ ihn den Göttern als Mahl servieren, jedoch so, dass sie seine Tat nicht erkennen sollten. Zwar verzehrte Demeter, verzweifelt über den Raub der Persephone, einen Teil der Schulter, doch die anderen Götter bemerkten die Gräueltat sofort. Sie warfen die Stücke des getöteten Pelops in einen Kessel, und die Moire Klotho zog ihn in bekannter Schönheit hervor. Der verzehrte Schulterknochen wurde von den Göttern durch einen aus Elfenbein ersetzt. Die Götter verstießen Tantalos in den Tartaros und peinigten ihn dort mit ewigen Hunger und Durst. Tantalos zog damit den Fluch der Götter auf sein Haus, das über fünf Generationen hinweg vom innerfamiliären Morden beherrscht sein sollte.
- Der Erfinder Dädalus (auch Daidalos) begann Neid auf die Erfolge und Errungenschaften seines Neffen und Lehrlings Perdix (je nach Quelle auch Talos oder Calos) zu empfinden und schubste ihn daher in den Tod (in manchen Versionen rettete die Göttin Athene Perdix, indem sie ihn noch vor dem Aufprall in ein Rebhuhn verwandelte). Für den Mord an seinem Neffen wurde Dädalus zusammen mit seinem Sohn Ikarus (auch Ikaros) aus Athen verbannt und trat in die Dienste von Minos, den König von Kreta, ein.
- Hipponoos ("Pferdeversteher") erschlug aus Versehen seinen Bruder Belleros, was ihm den Namen Bellerophon ("Töter des Belleros") und die Verbannung aus Korinth einbrachte. Er wurde schließlich der Reiter des geflügelten Pferdes Pegasus und Bezwinger der Chimäre.
- Der Halbgott und Heros Herakles (auch bekannt als Herkules) wurde von der rachsüchtigen Hera mit Wahnsinn überzogen. Darin verfangen erschlug Herakles seine Frau Megara und seine mit ihr gezeugten drei Kinder. Erst als er seine zwölf Arbeiten erledigte, kann er von der Schuld erlöst werden.
- Medea flüchtete mit Iason, nachdem er das Goldene mit ihrer Hilfe erbeutet hatte, von Kolchis, wobei sie ihren jüngeren Bruder Absyrtos mitnahm. Als ihr Vater König Aietes die Verfolung aufnahm, tötete und zerstückelte sie ihren eigenen Bruder und warf seine Körperteile ins Meer. Ihr Vater unterbrach die Verfolgung, um die Leichenteile seines Sohnes aufzusammeln, damit ihm eine Bestattung und somit der Eintritt in die Unterwelt ermöglicht wurde. Durch ein Tieropfer, den Medea bei ihrer Tante, der Zauberin Kirke, vollzog wurde ihr der Brudermord vergeben. Später tötete Medea ihre eigenen Söhne aus Rache dafür, dass ihr Gemahl Iason sie für eine andere Frau verstoßen und verlassen hatte, und floh.
- Orestes tötete seine eigene Mutter Klytaimnestra, um seinen Vater König Agamemnon zu rächen. Wegen des Muttermordes wurde er von den Erinnyen (Rachegöttinnen) geplagt. Schließlich kam er nach Athen, wo seine Tat auf dem Areopag verhandelt wurde. Im Prozess plädierte die Göttin der Stadt, Athene, zu seinen Gunsten. Ihre Stimme gab den Ausschlag – Orestes wurde freigesprochen. Die Erinnyen ließen Orestes erst dann in Frieden nachdem er eine Artemisstatue im göttlichen Auftrag zurückbrachte.
- Ödipus tötete unwissentlich seinen eigenen Vater König Laios und heiratete seine eigene Mutter Königin Iokaste, mit der er seine Kinder Eteokles, Polyneikes, Antigone und Ismene zeugte. Erst später erfährt er, dass Iokaste und Laios seine leiblichen Eltern sind. Wie es von einem Orakel vorausgesagt wurde, beging Ödipus also sowohl Vatermord als auch Inzest.
- Die Brüder Eteokles und Polyneikes, die Söhne von Ödipus und dessen Mutter Iokaste, bekriegten sich um den Thron von Theben bis sie sich in einem Zweikampf gegenseitig töteten.
- Meleagros (auch Meleager) und Atalante erlegten gemeinsam den Kalydonischen Eber, welcher Kalydon in Angst und Schrecken versetze. Doch als Meleagros Atalante, in die er sich verliebt hatte, den größten Teil der Jagdbeute überließ, kam es zum Streit mit seinen Onkeln, die Atalante nicht akzeptierten, was darin gipfelte, dass Meleagros seine Onkel tötete. Seine Mutter Althaia warf aus Rache ein Holzstück, von dem Meleagros Leben abhing, ins Feuer und beging daraufhin Selbstmord. Das Holzstück verbrannte und Meleagros starb qualvoll in den Armen seiner Jagdgefährtin Atalante.
- Der Zwerg Fafnir tötete seinen eigenen Vater König Hreidmar, um an dessen Schatz, welches er von dem listenreichen Gott Loki als Wergeld (Sühnegeld) für die Tötung seines Sohnes Otter erhalten hatte, zu kommen. Um nicht mit seinem Bruder Regin zu teilen, nahm er den Schatz an sich und verwandelte sich als Folge des darauf liegenden Fluches in einen schrecklichen Drachen bis er von Sigurd, den Pflegesohn von Regin, getötet wurde. Als Sigurd das Herzblut des Drachen kostete, verstand er die Vögel und erfuhr, dass Regin ihn töten wollte, um den Schatz für sich zu beanspruchen. Sigurd tötete seinen Pflegevater, nahm den Schatz in Besitz und zog somit den Fluch auf sich, der sich zu einem Teufelskreis entwickelte.
Realer Hintergrund[]
- Glaubt man der Beschreibung des antiken Schriftstellers Sueton versuchte der römische Kaiser Nero viermal vergeblich seine eigene Mutter zu töten. Erst beim fünften Mal gelang es ihm.
- Eberhard II., Enkel der Gräfin Anna, ermordete am 31. Oktober 1322 seinen Bruder aufgrund eines Erbschaftsstreits im Schloss Thun.
- Cansignorio della Scala ermordete 1359 seinen Bruder Cangrande II. della Scala.
- Cansignorios unehelicher Sohn Antonio (1375–1387) ermordete 1381 seinen Bruder Bartolomeo (1375–1381).
- Im Osmanischen Reich war der Brudermord beim Amtsantritt eines neuen Sultans vom 15. bis ins 17. Jahrhundert gängig. In einem Kânûn-nâme, welches Mehmed II. zugeschrieben wird, wurde der Brudermord vermeintlich gestattet, wenn es die "Ordnung der Welt" erfordere. Die Gesetzeskraft dieses Kânûn-nâme gilt aber als widerlegt.
- Gemäß der Darstellung des päpstlichen Legaten Antonio Possevino erschlug der russische Zar Iwan IV. (bekannt als Iwan, der Schreckliche) seinen Sohn und Thronfolger Iwan im Streit mit dem Eisenknauf seines Herrscherstabs. Der angebliche Grund war, dass der Zarewitsch seinen Vater zur Rede stellte, nachdem Iwan IV. am vorherigen Tag seine schwangere Schwiegertochter beim Aufsuchen ihrer Gemächer zu leicht bekleidet vorgefunden hatte, sie mit seinem Stock geschlagen habe, und sie darauf das Kind, einen Knaben, verlor.
Siehe auch[]
- Sippenmord im Wiki von Eis und Feuer.
- Kinslaying im Wiki of Ice and Fire (englisch)
Einzelnachweise[]
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